Wimpernkleber - Teil 2
Die Temperatur hat bei allen chemischen Reaktionen einen erheblichen Einfluss auf deren Geschwindigkeit und den gesamten Prozess. Als Faustregel gilt auch beim Wimpernkleber, dass eine Temperaturerhöhung um 10 °C die Reaktionsgeschwindigkeit verdoppelt.
Als optimal gilt für Wimpernkleber eine Raumtemper von 19 °C bis 24 °C
Die Veränderung der Viskosität also des Zustands des Klebers von sehr flüßig zu zeh hängt auch mit der Raumtemperatur zusammen - je niedriger die Raumtemperatur, desto höher die Viskosität und anders rum - Das gleiche gilt auch für die Luftfeuchtigkeit.
Eine zu niedrige relative Luftfeuchtigkeit < 30 % kann zu erheblichen Aushärteverzögerung des Wimpernklebers führen, während bei zu hoher Luftfeuchtigkeit > 80 % eine Schockpolymerisation auftritt.
Dies führt zu Schrumpferscheinungen des Wimpernklebers, was wiederum dazu führt, dass sich dieser nicht mit der Natuwimper verbinden kann. Grundsätzlich gilt beim Wimpernkleber die Regel: Je dünnflüßiger der Kleber, desto schneller seine Reaktionszeit.
Höhere Feuchtigkeit beschleunigt die Reaktion, kann aber die Endfestigkeit der Verbindung zwischen
Naturwimper und Wimpern Extensions vermindern. Saure Oberflächen mit einem pH-Wert < 7 können die Aushärtung verzögern bzw. gänzlich verhindern, während basische Oberflächen (pH-Wert > 7) die Reaktion beschleunigen.
Acrylat- Kleber sind so stark, dass man es in einer TV Werbung so demonstrieren könnte, dass man an einer nur 5 Zentimeter großen Klebefläche ein erwachsenes 700kg schweres Pferd in die Luft ziehen könnte.
In der Medizin werden diese lash glue schon seit langem von Chrirurgen zum nahtlosen verkleben von Unfall- und Operationswunden. Sie schließen bei der plastischen Chirurgie sowie bei Blutstillungen an inneren Organen und dem Gehirn.
Die Polymerisation bzw. Aushärtung von Cyanacrylat Klebstoffen wird durch die katalytische Wirkung der in der Luft und auf den Fügeteilen enthaltenen Feuchtigkeit eingeleitet.
Der Oberflächenzustand der zusammengefügten Teile also Naturwimper und Wimpern Extensions gilt bei allen Klebstoffen als ein wichtiges Kriterium für deren Verklebbarkeit. Da Cyanacrylate auch an glatten Oberflächen hohe Adhäsionskräfte entwickeln, spielt weniger die Rauigkeit der Oberfläche als vielmehr die Sauberkeit der zu verklebenden Naturwimper und Lash Extensions eine sehr große Rolle, daher sollte man unbedingt darauf achten, dass die Naturwimpern absolut sauber und entfettet sind.
Bei allen LASHBOOM! Klebern werden längerkettige alkoxyesterbasierenden Cyanacrylate eingesetzt, welche zu den geruchsarmen Cyanacrylaten gehören und dadurch das Risiko von Schleimhautreizungen ausschließen. Sollte ein Spritzer Cyanacrylat ins Auge gelangen, werden diese durch die Tränen flüssigkeit schockartig ausgehärtet. Bei dieser exothermen Reaktion wird Wärme frei, die die Hornhaut des Auges leicht angreift. Dadurch tritt in den ersten Minuten ein leichter, stechender Schmerz auf.
Das Auge muss sofort mit Augenspülflüssigkeit gespült werden und anschließend mit einer entzündungshemmenden Emulsionssalbe behandelt werden.
Es ist auf jeden Fall ein Augenarzt aufzusuchen. Aufgrundbisheriger Erfahrungen regeneriert sich die Hornhaut in wenigen Tagen. Es treten keine ernsthaften Sehstörungen bzw. Augenschäden auf.
Bei Cyanacrylat-Klebstoffen handelt sich um dünnflüssige oder bewusst eingedickte Ester der Cyanoacrylsäure, die durch Polymerisationsreaktion im Fügespalt zum eigentlichen Klebstoffpolymer reagieren.
Voraussetzung für den Start der Aushärtung ist das Vorhandensein polarer Gruppen, beispielsweise von OH-lonen in der Feuchtigkeitsschicht an der Fügeteiloberfläche - im Fall von Wimpernkleber also der Naturwimper der Kundin. Während der Klebeprozesses tritt eine anionische Polymerisation, d.h. Nucleophile z. B. organische Stickstoffverbindungen, Schwefelverbindungen - in unserem Fall die Naturwimper greifen die Doppelbindung im Monomermolekül an.
Die Polymerisation läuft dann sehr schnell ab, so dass in Sekunden eine feste Verbindung hergestellt ist. Nucleophile sind Reagenzien, die über mindestens ein freies Elektronenpaar verfügen. Mit diesem Elektronenpaar greifen sie am Kohlenstoffatom an und verdrängen einen anderen Substituenten.
Es gibt neutrale Nucleophile und anionische Nucleophile. Cyanacrylatklebstoffe können bei Anwesenheit von Wasser (viel zu hohe Luftfeuchtigkeit, schwitzende Kundin, tränende Kundin) schlagartig reagieren. Die dabei entstehende Verklebung hat hohe innere Spannungen und ist extrem spröde; sie kann keine oder nur geringe Kräfte übertragen.
Die dabei entstehende Masse ist mechanisch wesentlich leichter zu entfernen und kann im Fall einer Wimpernverlängerung absolut keine feste Verbindung zwischen Naturwimper und künstliche wimpern garantieren.
Cyanacrylat-Kleber einiger Marken besitzen in einigen Fällen einen stechenden Eigengeruch, eine Gesundheitsschädigung ist jedoch nicht zu erwarten. Der Klebstoff härtet bei Berührung mit der Haut sehr schnell aus, wobei die betreffende Stelle kurzzeitig warm wird.
Diese Klebewirkung auf organischem Material ist z.B. für das (ärztliche) Verschließen von Platzwunden, zum Verbinden von Geweberissen, Blutgefäßen oder Nerven vorteilhaft.
Ansonsten ist der Hautkontakt zu vermeiden. Es dürfen vor allem keine Spritzer ins Auge gelangen, da diese sofort unter Wärmefreisetzung aushärten. Bei dieser exothermen Reaktion wird Wärme frei, die die Hornhaut des Auges leicht angreift.
Dadurch tritt in den ersten Minuten ein leichter, stechender Schmerz auf.
Nach aller Erfahrung regeneriert sich die Hornhaut innerhalb einiger Tage, sodass keine bleibenden Sehstörungen auftreten.
In jedem Fall ist bei Kontakt mit den Augen ein Augenarzt aufzusuchen!
Reaktivität : In Anwesenheit von Wasser, Aminen alkalischen Substanzen und Alkohol kommt es zu einer schnellen exothermen Polymerisation.
Die Gründe, warum die Wimpern nicht halten, erfährst Du im nächsten Kapitel.
Alle kommentare